Nylons und Dessous

Nylon Dessous - die Vervollkomnung der beinharten Verführung

Wohlgeformte Frauenbeine haben Männer schon immer fasziniert und angezogen. Dabei sind sie nicht mal sekundäre Geschlechtsmerkmale, sondern rangieren weiter hinten... oder präziser, weiter unten. Das ändert aber nichts an ihrer heftigen Wirkung auf unsere Sinne. Die Beine kann man, wie auch andere körperliche Bereiche, mittels Accessoires und Bekleidung weiter verfeinern. Es ist wahr, Strümpfe an sich sind nichts Neues, aber vor den Nylons pflegten sie für die meisten Menschen altbacken und dicke Strickware zu sein - Nylons sind erst im 20. Jahrhundert zum Repertoire der Waffen weiblicher Verführungskünste hinzugetreten. Und sie wurden rasch vervollkomnet. So effektiv, dass frühere Erscheinungsformen der Nylons inzwischen per Retro oder Nostalgik-Look als eigenständige Stile weitergeführt werden, obwohl sie doch eigentlich abgelöst wurden durch modernere Lösungen - die Strumpfhose namentlich. Doch wir greifen vor.

Seidenstrümpfe - leider nicht für jede

Feine Damenstrümpfe gab es bereits vor der Erfindung des Nylons, doch waren sie längst nicht so raffiniert durchsichtig wie Nylon. Dies waren seidene Strümpfe - ein sündhaft teures Material bis zum Ende des 19. Jahrhunderts für Aristokatie und reiches Bürgertum, als die Kunstseide aus Nitratcellulosefilamenten erfunden wurde. Bis daraus Strümpfe gefertigt werden konnten, musste die Damenwelt noch weiter warten. Acetatseide wurde ab 1907 in Jülich produziert. Die Färbemöglichkeit von Kunstseide gelang erst 1920, im Jahr darauf kam es endlich zur Massenproduktion von Celanese. Fast zu spät, da Nylon bereits 1935 erfunden wurde - die Welt der Dessous würde nie mehr so sein wie vorher...

Filmstars waren die ersten Trägerinnen

Selbst als die ersten Nylons in den Handel kamen, waren sie noch dem Luxussegment vorbehalten, aufgrund ihrer Seltenheit, und wurden mit Stars des Filmgeschäfts assoziiert. Wenige Jahre später kamen ziemlich zur selben Zeit Nylonstrümpfe in den USA und Perlonprodukte in Deutschland heraus, nach ähnlicher Rezeptur; da hatte jedoch schon der Zweite Weltkrieg in Europa begonnen. Ein sofortiger Erfolg; alle Damen stürzten sich auf die neuen hochwertigen Strümpfe, die in New York und London in Warenhäusern erschienen. Diese ersten Nylons wurden ausschließlich als Einzelstrümpfe gewirkt, die Strapse benötigten, um oben gehalten zu werden. Die Strumpfhalter waren elastische Bänder, die den Strumpfrand an mindestens zwei Stellen anklammerten und mit einem um die Hüfte getragenen Gürtelhalter oder einem Korsett verbanden. Die ganze Vorrichtung verschwand unter dem Kleid oder Rock. Trotz dieser öffentlichen 'Unsichtbarkeit' wurden die Tragebänder und der Hüfthalter neben den eigentlichen Strümpfen zum Gegenstand der Designermode und zunehmend in schmucken Formen variiert, nachdem den Herstellern klar geworden war, dass sie es mit hochgradig sexualisierten Modeartikeln zu tun bekommen hatten. Der rein praktische Aspekt geriet schnell zur Nebensache. Farben, Spitzen und Muster - das Dessous Geschäft der Wirtschaftswunder-Zeit musste das Sortiment rasch ausweiten, und danach mit dem Einzug der sexuellen Freizügigkeit in der Gesellschaft erst recht. So groß ist der Bedarf.

Halterlose Freudenspender

Die mit Strumpfhaltern getragenen Nylons bekamen Konkurrenz in Form der Strümpfe, die oben mit einem elastischen Rundband direkt am Oberschenkel gehalten wurden, ohne der Strapse und eines Gürtelhalters zu bedürfen. Klar, dass diese 'halterlosen' Strümpfe mit ihren üppig verzierten Abschlüssen oben am Schenkel ebenso gestalterisch aufwändig aufzublühen begannen. Zwar war davon im zünftigen Alltagsleben der Fünfziger Jahre, verdeckt durch lange Röcke, nichts zu sehen, aber eine Dame von Welt wollte partout ihre elegante Wäsche haben, entweder für ihren eigenen Ankleidespiegel oder um einen Auserwählten zur späten Stunde damit zu betören, wenn sie ihm Einblicke erlaubte, die andere sonst nur erahnen konnten. Was ebenfalls für frühe Nylons Dessous typisch war und bis heute als Stilelement nachproduziert wird, ist die Nylonnaht, die davon rührte, dass man die feinen Fäden noch nicht rundum wirken konnte, sondern das Material an der Naht in einer Vertikalen entlang der Rückseite des Beines zusammenfügen musste. Wie so oft, wurde aus der Not eine Tugend und die Naht wird bis heute als Stilelement weiter verwendet, obwohl sie technisch gar nicht mehr nötig ist.

Als Nylons zur Schwarzmarktwährung wurden

Anfangs gab es Nylons auch noch nicht in der später bekannten Vielfalt, sondern nur cremefarben oder schwarz, sowie ohne Muster (abgesehen von dem verzierten Oberrand, wo es sich auch anbot, andere Stoffe mit dekorativem Charakter, etwa Spitze, anzufügen). Das Nylonmaterial war während des Krieges auf beiden Seiten zum kriegswichtigen Material geworden und daher nicht mehr für so etwas Kriegsunwichtiges wie Damenstrumpfproduktion erhältlich. Stattdessen machte man daraus Fallschirme, Zelte und Seile. Aber die Freuden des Lebens kehrten nach Kriegsende zurück. Nun, in der Schwarzmarktzeit ab 1945 waren Nylons aus amerikanischer Hand begehrte Tauschobjekte und 'Ersatzwährung', gerade wie Zigaretten. Als knappe Ware versuchten ihre Trägerinnen, sie so lange wie möglich weiterzuverwenden. Die berüchtigte Laufmasche war gefürchtet und blieb doch um so unvermeidlicher, je länger die Strümpfe in Gebrauch waren. Es kamen sogar Betriebe auf, die versuchten, diese Laufmaschen zu 'reparieren' und den Nylons einen neuwertigen Look zurückzugeben. Heute dürften wir diesen Aufwand eher belustigend finden. Hochwertige Dessous können heute zwar auch in Handarbeit gefertigt sein, aber dann nicht aus einer Not heraus, sondern weil ein exquisites Design die Sorgfalt dazu nötig macht und die anspruchsvolle Dame für nichts Geringeres als Perfektion ihr adrettes Bein reichen möchte. Alle anderen freuen sich über preiswerten Sexappeal aus der Massenproduktion.

Kürzere Röcke aber weiterhin längere Beine

Aber wir haben ja noch gar nicht die Strumpfhose erwähnt. Aus gutem Grund. Denn diese Form der Nylons kam erst nach den vorgenannten Varianten und wurde hauptsächlich nötig, da die zurückgehende Rocklänge der Mode begann, die Oberschenkel und damit die Strumpfbänder freizulegen. Und das konnte sich keine Dame von Anstand in der Öffentlichkeit der Fünfziger und Sechziger Jahre leisten. Die Lösung war die Strumpfhose oder 'Pantyhose'. Damit konnte man Miniröcke tragen, wenn man mutig genug dazu war, und trotz verlängerter Beinschau 'anständig' aussehen. Es scheint, beim Anblick des Strumpfhaltebandes oder gar der Strapse hörte der Spaß für die zeitgenössische Durchschnittsfrau auf. Heute mag es weniger Aufmerksamkeit erregen, von der Art eines 'öffentlichen Ärgernisses' wenigstens, wenn die Dame gewagte Designermode mit sichtbaren Strapsen für die Öffentlichkeit wählt. Auf der Bühne haben wir das ohnehin als Teil aufreizender Shows längst gesehen. Edle Dessous aber werden auch weiterhin lieber den Weg der subtilen Verführung gehen als mit offensiver Anmache zu paradieren. Was gibt es sonst noch für einen Grund, Strumpfhosen zu tragen? Nun, ein praktischer Grund ist die bessere Wärmung in der kalten Jahreszeit. Kein Hautbereich bleibt unbedeckt, wenn auch noch so dünn.

Dichter oder prosaisch unsichtbar?

Dünn... das erinnert an einen der Vorteil der sexy Nylons: sie sind immer dünner möglich. Soll heißen, die Materialstärke kann in einer immer größeren Spanne ausgesucht werden. Sie wird in Den(ier) ausgedrückt, das bedeutet 1 Gramm Gewicht auf 9000 Meter Garnlänge. Die allererste Generation betrug noch zwischen 40 und 70 Den, in den Vierzigern wurde durch den technologischen Fortschritt immer feinere Garne produziert, bis 1951 10 Den möglich waren. Heute kann ein hauchdünnes Nylonmaterial von 5 Den eingekauft werden. Je geringer diese Zahl, desto dünner ist also die Materialstärke und desto transparenter ist der Stoff, aus dem die Träume und das Dessous sind. Ein feinerer Stoff ist aber auch empfänglicher für Laufmaschen. Mit unterschiedlich dichtem Material lässt sich spielen: natürlich gibt es nicht nur unifarbene Strümpfe, sondern Muster und Applikationen, die sich auf die Materialstärke auswirken können. Das Ergebnis ist mal ein blickdichterer, mal ein durchsichtiger Strumpf, wobei das Muster die Dichte wechselt. Die Lingerie online zu suchen ist ein bequemer Weg, von Zuhause aus die vielen Spielarten der Mode-Trends abzuchecken. Dazwischen sind immer wieder die Klassiker zu finden, die jedes Frauen- und Männerherz höher schlagen lassen: verruchte Strümpfe im Fischernetzdesign, graziös schlankmachende Vertikallinien, neckische Figürchen, Schleifen, Glitzereffekte oder ornamentale Floralmuster auf dem Bein.

Aussuchen und Träumen ohne Stress

Einerseits sind Nylons immer noch normaler Bestandteil femininer Kleidung, anderenseits ist klar, dass Nylons Dessous einen hohen Grad an Sexualisierung und damit Fetisch-Charakter für manche Geschmäcker erreicht haben. Wie kommt das? Alles, was hautengen Kontakt mit dem Objekt der Begierde erfährt, ob nun Schuhe, Strümpfe, Korsett, Höschen, Büstenhalter... kann zur Obsession eines Bewunderers oder Fetischisten werden. Gerade dann, wenn das Begehren keine Erfüllung erfährt und in der Entfernung verharrt. Jeder kann heutzutage Panties online bestellen, ohne sich in einem Ladengeschäft merkwürdigen Blicken auszusetzen, wenn er atypische Fragen stellt und Dinge kaufen will, während er kleinstädtischen Verkäuferinnen etwas vom 'Geschenk für meine Frau' vorstammelt. Luxus-Dessous ist über das Internet für jedermann und jede Frau (und andere Definitionen) leicht zu bekommen, dazu kann man sich beim Stöbern und Vergleichen endlos Zeit lassen, ohne dass man auf die Uhr schauendes Personal im Nacken hat. Nach dem Erhalt der Ware auf dem Postweg kann in der Regel immer noch zurückgegeben werden, wenn's nicht gefällt. So lange nichts getragen wurde, sieht das Verbraucherrecht das vor.

Welches Schweinderl würden Sie gerne werden?

Prickelnde Dessous können das Sexleben ganz schön aufpeppen, inklusive geschmackvoller Korsetts, Gürtelhalter mit Strapsen und eben Nylons, die die Optik schöner Beine unterstreicht. Es ist, als würden sie allein dadurch schon länger. Durch die Wahl des Nylon Designs kann der Reiz weiter ausgerichtet und mit einer Botschaft unterlegt werden, von nuttig bis aristokratisch oder irgendeine fantasievolle Mischung. Man hole sich seine Anregungen in den Onlineshops für edle Dessous. Niemals war die Vielfalt größer als heute und das bei erschwinglichen Preisen. Es ist eine gute Zeit, um sein Intimleben auf Touren zu bringen! Teasen wir einander, bis die Laufmasche kommt!